
KLASSENZIMMER AUF DER ALM
Das Projekt
Auf einer selbst bewirtschafteten Alm abseits der Zivilisation können SchülerInnen der 11. Jahrgangsstufe nicht nur Natur und Umwelt tagtäglich und intensiv erleben, sie können sich in einem ruhigen Rahmen mit wenig medialen Ablenkungen und durch intensives Erleben von Gruppenprozessen vor allem persönlich weiterentwickeln.
Neben dem Unterrichtsstoff, der ihnen durch pädagogisches Fachpersonal in den Kernfächern vor Ort vermittelt wird, sind die Jugendlichen für die Organisation des Alltags und den Betrieb der Almwirtschaft verantwortlich.
Zentrale Elemente des Klassenzimmers auf der Alm sind die ganzheitliche Vermittlung von Kompetenzen, ein zukunftsgewandter Lehrplan, der den zentraleuropäischen Wirtschafts-und Kulturraum Alpen modern und aktuell erlebbar macht, sowie das Lernen in Gemeinschaft und durch Begegnung mit Experten und ImpulsgeberInnen.
Das schulische Wissen entspricht den allgemeinen Lernstandards des bayrischen Lehrplans, so dass die Schule mit der nächsten Jahrgangsstufe fortgesetzt werden kann.

Unser Kernteam


Ricarda Schneegass
Ricarda ist die Ideengeberin und Initiatorin des Klassenzimmers auf der Alm. Dahin geführt hat sie Ihre langjährige berufliche Erfahrung als Marketing & Strategie-Expertin in Ihrem Leidenschaftsthema Bergsport und natürlich Ihre Rolle als Mutter von drei Kindern (10/14/18 Jahre). Für Sie ist der Lebensraum Berge die perfekte Umgebung um Kindern & Jugendlichen viele elementare Aspekte des Lebens zu vermitteln und sich in einem engen und dynamischen sozialen Gefüge persönlich entwickeln zu können.
Die erfolgreiche Gründung & Entwicklung der Firma POWDERCHASE ist ein gutes Beispiel für das was Ricarda beruflich ausmacht: Wenn Sie mal für eine Idee Feuer fängt ist sie schwer aufzuhalten:
„Das Klassenzimmer auf der Alm ist für mich die modernste und zugleich „wild“- romantischste Form wie ein Jugendlicher sein 11. Schuljahr verleben kann: Infrastukturell einfach, sozial eng eingebettet und mit ausreichend Ruhe und Raum um persönlich wachsen zu können.“


Rüdiger Häusler
Rüdiger ist seit 2016 Leiter der Stiftung Landheim Schondorf am Ammersee, einem international orientiertem Internatsgymnasium mit einer starken erlebnispädagigischen Ausrichtung. Bereits in seinen 15 Jahren an der Schule Schloss Salem am Bodensee hat er diesen Bereich zu seiner Herzensangelegenheit gemacht. Aber auch als Ausbilder im Alpenverein, Unidozent, Managementtrainer und Suchttherapeut hat Rüdiger vielfältige Projekte im Bildungsbereich umgesetzt.
Dem Ruf der Berge ist er bereits in Kindheitstagen in seiner westfälischen Heimat verfallen und die früheren Bergvagabundenjahre in Fels und Eis der Alpen prägen ihn heute noch. Wenn er nicht schülernah die Geschicke seiner Einrichtung managt oder mit seiner sechsköpfigen Familie unterwegs ist findet man ihn am liebsten in allen freien Minuten in steilen Gefilden oder auf dem Bergradl.
„Es gibt einen großen Unterschied über Dinge zu reden oder sie zu tun. Das Klassenzimmer auf der Alm in unserem einzigartigen europäischen Alpenraum ist hierfür eine ganz besondere zukunftsgerichtete Chance. Schule kann so viel mehr sein, als getaktete Zeit in Unterrichtfächern in einem Klassenraum“.


Andreas Weiss
Als Mensch, der gern abseits gewohnter gesellschaftlicher Konventionen denkt und sich selbst auch mal aus der Komfortzone bewegt, war Andreas bzw. Black – wie ihn die meisten kennen – nicht schwer von der Idee vom Klassenzimmer auf der Alm zu überzeugen.
Von Anfang an in das Projekt involviert bringt Black über 25 Jahre Brand- und Projektmanagement-Expertise aus der Sportartikelbranche mit. Als Gründungsmitglied von Summits4Kids e.V. initiierte er bereits gemeinnützige Projekte, die u.a. Ausbildungen für Straßenkinder in Südamerika ermöglichten. Seit mehreren Jahren unterstützt Black auch immer wieder das Team der Segantini-Hütte in der Schweiz als Hütten-Allrounder.
„Meine nachhaltigsten und prägendsten Erfahrungen habe ich immer abseits der genormten Schul- und Ausbildungsstrukturen gemacht. Soziale Kompetenz, das Draußen sein und der damit verbundene, verantwortungsvolle Umgang mit Natur und Umwelt standen dabei immer im Vordergrund. Ich freue mich, dass wir mit dem Klassenzimmer auf der Alm Jugendlichen die Möglichkeit geben können, abseits des klassischen Schulsystems Erfahrungen zu sammeln und sie auf die Komplexität des Lebens in der heutigen Gesellschaft vorbereiten können.“


Kristina Velke
Kristina ist Fan der ersten Stunde und unterstützt Ricarda in der Gründung des Klassenzimmers auf der Alm.
In ihrer 15-jährigen Karriere in den Bereichen Marketing, PR und Kommunikation in der Sportbranche, hat sie noch nie eine der Binomischen Formeln oder Schillers Lied von der Glocke auswendig zitieren müssen. Aber sie hat schon oft komplexe Projekte mit dynamischen Teams gelöst, sich schnell mit Neuem auseinandergesetzt und in unbekannten Fahrwassern souverän manövriert. Das Thema Naturschutz und eine nachhaltige Lebensweise liegt der Teilzeit-Yogalehrerin und Mama von zwei Kindern besonders am Herzen.
„Die Idee zu einem Klassenzimmer auf der Alm hat mich sofort gegriffen. Ein Ort, der Kindern Raum gibt und ihnen das Lernen fürs Leben ermöglicht, der sie das Bewusstsein für das Schützenswerte der Natur und die endlichen Ressourcen dieser Erde erfahren lässt, ist genau das, was diese Zeit braucht.“


Berit Romanus
Berit hat viele Jahre im Marketing und Projektmanagement eines erfolgreichen Startups gearbeitet und sich im Zuge dessen mit Nachhaltigkeitsthemen und Veränderung der Gesellschaft beschäftigt. Sie weiß, wie man Ideen in Strukturen und Prozesse überführt. Als Projektkoordinatorin unterstützt Sie das Klassenzimmer auf der Alm in sämtlichen organisatorischen Belangen.
Berit ist Mama von zwei Kindern (6 & 9 Jahre) und im Sommer sowie Winter in den Bergen und auf den Seen zu Hause. Sie beschäftigt sich mit ganzheitlichen Erziehungs- und Bildungskonzepten, und wie sie die Persönlichkeiten und sozialen Kompetenzen ihrer Kinder fördern kann.
„Ich freue mich, dass ich beim Klassenzimmer auf der Alm mitwirken kann, um einen Gegenpol zum durchgetakteten Alltag der Jugendlichen zu schaffen und den Erfahrungshorizont der jungen Menschen zu erweitern. Ich bin davon überzeugt, dass wir einen Ort kreieren, der ihnen Engagement, Disziplin, aber auch Konfliktfähigkeit vermittelt. Ein unvergessliches Erlebnis, das sie ihr Leben lang prägen wird.“

Andreas Öhlerking und Bettina von Jordan
Sozialpädagogen❯ Mehr über Andreas Öhlerking und Bettina von Jordan
Andreas Öhlerking und Bettina von Jordan
Mit 24jähriger Erfahrung als Internatspädagogen im Landheim Ammersee wird das Ehepaar Bettina von Jordan und Andreas Öhlerking den Schüler*innen in allen außerunterrichtlichen Bereichen zur Seite stehen und ihnen spannende und herausfordernde Erlebnisse ermöglichen. Bettinas Passion ist das Kochen mit traditionellen, vegetarischen, veganen und exotischen Gerichten. Andreas kennt und liebt die Berge als Wanderer, Mountainbiker, Kletterer und Skitourengeher.
“Die Natur ist die authentischste Lehrmeisterin, die wir kennengelernt haben – fast jede Handlung hat unmittelbare Konsequenzen zur Folge. Die schulische Wissensvermittlung in diesem Setting macht den Lernerfolg nachhaltiger und bereitet die Jugendlichen wesentlich besser auf unsere großen gesellschaftlichen Herausforderungen vor, die wir nur gemeinsam stemmen können. Es ist uns ein großes Anliegen, den Jugendlichen unsere Lebensgrundlage näher zu bringen.”


Katharina Strutynski
Katharina wird als Schulleiterin das Programm auf der Alm konzeptionell gestalten, die Schnittstelle sein zwischen Klassenzimmer und Regelschule, und Eltern und Lernende auf dieser spannenden Reise begleiten.
Als Lehrerin Für Deutsch und Sozialkunde an verschiedenen Schulformen bringt sie nicht nur über 15 Jahre Erfahrung im Unterrichten und Prüfen mit, sondern auch einen reichen Erfahrungsschatz, was außerschulische Projekte betrifft. Die letzten 3 Jahre lehrte sie an der Deutschen Schule Athen, wo sie für die Entwicklung des schulinternen Schutzkonzepts verantwortlich war, die AG We* support each other (Selbstverteidigung und Empowerment) ins Leben rief und zahlreiche Studien- und Begegnungsreisen für Lernende und Lehrende organisierte.
Beruflich ist sie ständig auf dem neusten Stand und breit aufgestellt: Eine Ausbildung als Tischlerin hat sie ebenso absolviert wie eine zweijährige Weiterbildung im Bereich der Demokratiepädagogik. Im Moment professionalisiert sie sich in queerer Psychologie und als Sporttherapeutin.
Als Leistungssportlerin im Kickboxen weiß Katharina was es heißt, auch in schwierigen Momenten dranzubleiben und das auch hier das Team ausschlaggebend ist für den Erfolg der Einzelnen. Ausdauer zeigt sie auch beim Weitwandern. Ihr Leben lang trieb es sie immer wieder in die Berge, auf Skiern oder mit Wanderstiefeln.
„Seit Jahren sehe ich die Kinder und Jugendlichen in den Fahrten und Projekten, die ich gestalte, aufblühen und wachsen. Diese wertvolle Art des Lernens an speziellen Orten und unter Eigenregie wird im Regelunterricht aber oft durch festgelegte Zeiten und Prüfungsformate sabotiert. Auf der Alm können Jugendliche entdecken, an Grenzen stoßen und diese gemeinsam (!) überwinden, ein Flow-Erleben entwickeln: Eine Schule des Lebens!“


Marie Badstöber
Marie hat Biologie und Englisch auf Lehramt (Sek. II) in Freiburg studiert und wird uns als Lehrerin auf der Alm unterstützen. Das Projekt bietet ihr die Möglichkeit, Themen wie Naturschutz und Artenvielfalt auf lebensnahe Art und Weise zu vermitteln. Durch ihre Lehrtätigkeit möchte sie nicht nur Fachwissen weitergeben, sondern Jugendliche dazu ermutigen, offen für neue Erfahrungen zu sein, neue Lebensräume zu erkunden und interkulturelle Aspekte zu entdecken. Aufgewachsen in der Region rund um München und dem Schwarzwald, fühlt sich Marie besonders in den Bergen zu Hause und ist dort entweder zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs. Ihre Erfahrung und Begeisterung für die Natur möchte sie mit den jungen Menschen auf der Alm teilen.
„Ich freue mich sehr, Teil des Klassenzimmers auf der Alm sein zu dürfen! Ich denke, dass wir hier einen ganz neuen Ort des Lernens schaffen können, in dem wir uns als Gemeinschaft persönlich weiterentwickeln, neue Herausforderungen meistern und für ein Leben außerhalb des Klassenzimmers lernen können.“
Das Wegbereiterteam


Burgi Beste
Burgi ist nicht nur ein echter Team Player sondern auch ein sehr strukturiertes und engagiertes Mitglied des Wegbereiter Teams.
Als ehemalige Grundschulleiterin einer inklusiven Schule und Mutter zweier inzwischen erwachsener Kinder kennt sie sich mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens besonders gut aus und bringt Ihre Erfahrung in das Projekt ein. Die Zeit des Suchens und Findens der eigenen Persönlichkeit mit unkonventionellen Lernsituationen zu verknüpfen, an denen die Jugendlichen wachsen können, entspricht dem pädagogischen Konzept, für das Burgi während ihres Berufslebens stets eintrat.
Dass sich Burgi auch in den Bergen gut auskennt liegt als DAV Vizepräsidentin auf der Hand: Während früher das Klettern und Skifahren klar im Mittelpunkt standen, genießt sie heute auch gerne das Wandern oder Langlaufen. Hauptsache draußen und abseits der Menschenmassen.
„Die Idee, junge Menschen auf dem Weg zum Erwachsenwerden durch das Projekt „Klassenzimmer auf der Alm“ in ganz neue, herausfordernde Situationen zu bringen, in denen sie an persönliche Grenzen stoßen und im Team lernen können, Lösungen zu finden, fasziniert mich. Dass dieser Prozess in einer Umgebung stattfindet, die mit Themen wie Einfachheit, Entschleunigung, nachhaltiger Lebensweise, Naturschutz und Naturnutz einhergeht, ist das was dieses Projekt zu etwas ganz Besonderem macht.“

Florian von den Stemmen
Pädagoge, Gymnasiallehrer und Outdoor Enthusiast❯ Mehr über Florian von den Stemmen
Florian von den Stemmen
Flori ist leidenschaftlicher Pädagoge und Outdoor-Sportler. Nach seinem Studium und seiner Zeit als Skilehrer in Kanada ist er seit über zwanzig Jahren als Gymnasiallehrer für Sport und Englisch in Erding tätig. Immer wieder tauscht er das Klassenzimmer und die Sporthalle gegen die freie Natur, und macht sich mit seinen Schülerinnen und Schülern auf in die Berge: Er war er Initiator von mehreren alpinen Projekten die allesamt die Schönheit der Berge und ihre sportlichen Möglichkeiten als Thema hatten.
Dabei ist für den verheirateten Vater zweier Kinder (20 / 17 Jahre alt) immer auch die Einfachheit und Schlichtheit der Unternehmungen wichtig, um der heutigen schnelllebigen Zeit zu begegnen.
“Ich finde das Klassenzimmer auf der Alm ein sehr interessantes Projekt, weil es den beteiligten Personen wichtige Dinge des Lebens zeigen kann: sinnvolles Lernen, harmonisches Zusammenleben in einer Gemeinschaft, Offenheit des Geistes und Bewegung in der Natur.”


Gudrun Weikert
Gudrun ist an der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Technischen Universität München für die Ausbildung der Berg & Skiführer zuständig und auch selber eine der ersten Frauen in diesem Beruf. Sie ist fasziniert von den mentalen Entwicklungen der Menschen in den Bergen – selbst wenn die sportliche Betätigung ganz einfacher Natur ist.
Die Idee junge Menschen in ein Setting zu bringen, in dem sie sich selbst neu kennenlernen und erleben können empfindet Gudrun als genauso wertvoll wie die Tatsache das unkonventionelle Lernsituationen es schaffen können persönliche Zusammenhänge aus einer ganz anderes Perspektive zu beleuchten.
„Ich bin überzeugt, dass man durch die Konfrontation mit neuen Aufgaben sowie dem sozialen Erleben als Team ein ganz neues Selbstbewusstsein entwickeln kann. Diese Erfahrung ist für junge Menschen enorm wichtig und ich bin hochmotiviert dieses Projekt zu begleiten. Wo auch immer ich nützlich sein kann.“


Gudrun Queitsch
Gudrun hat nach dem Studium der Erziehungswissenschaften in der Schulforschung sowie in mehreren Bildungsprojekt gearbeitet. Vor über 20 Jahren hat sie ihre Leidenschaft am Draußen Sein zum Beruf gemacht und ist als Reiseveranstalterin für Outdoor-Reisen tätig. Sie betrachtet es bis heute als einen besonderen Schatz in ihrer Kindheit viel ‚Almzeit‘ erlebt zu haben und die Natur so intensiv erfahren und erkunden zu dürfen. Seit vielen Jahren bereist sie das Piemont, das mittlerweile zu einer zweiten Heimat geworden ist.
„Das Schulprojekt ‚Klassenzimmer auf der Alm‘ hat mich sofort begeistert. Die Basis meiner pädagogischen Arbeit war von Beginn an das ganzheitliche Lernen mit Kopf, Herz und Hand. Das pädagogische Grundkonzept des Schulprojektes mit seinen kreativen Ideen und fortschrittlichen Ansätzen betrachte ich als wegweisend für eine zukunftsorientierte Bildung.
Als Jugendliche/ Jugendlicher einen Sommer auf der Alm zu erleben, in der Natur und mit ihr zu lernen, in der Gemeinschaft zu wachsen und sich selbst besser kennen zu lernen, kann aus meiner Sicht der Grundstein für einen gelungenen Übergang in die Erwachsenenwelt sein. Das ‚Klassenzimmer auf der Alm‘ bietet Schülerinnen und Schülern eine einmalige Chance Wissen und Kompetenzen umfassend zu erwerben, um künftigen Herausforderungen des Lebensweges besser gewachsen zu sein.“


Julia Barbarino
Seit 2008 verbringt Julia jeden Sommer mit meinen 4 Kindern (16, 14, 12, 10) auf die Alm. Die reichhaltigen Erfahrungen die sie dort sammeln konnte, haben sie so beeindruckt, dass das erfolgreiche Buch „Auf der Alm – vom einfachen Leben“ entstanden ist.
„Die Idee, Kindern wieder ein Leben in und mit der Natur zu ermöglichen, begeistert mich. Gerade in unserer heutigen Zeit, ist es höchste Eisenbahn die Kinder wieder das wirkliche Leben spüren zu lassen – weg von der digitalen Welt! Das Klassenzimmer auf der Alm ist ein Vorhaben, das mich sofort gefesselt hat und das ich gerne tatkräftig unterstütze.“

Julia von der Linden
Pädagogin, Gymnasiallehrerein und Bergführerin (UIAGM)❯ Mehr über Julia von der Linden
Julia von der Linden
Die Berge sind Julias große Leidenschaft und daher ist sie seit vielen Jahren so oft wie möglich sowohl privat als auch beruflich als staatlich geprüfte Berg-/Skiführerin in den Bergen unterwegs. Die Faszination, die die Berge auf sie ausüben, und auch die große Freude und Begeisterung, die sie dort immer wieder spürt, teilt sie unglaublich gern mit ihren Tourenpartnern und Gästen.
Außerdem ist Julia Gymnasiallehrerin für Sport und Englisch, sie kann also in der Schule von ihren Erfahrungen als Bergführerin profitieren, andersherum selbstverständlich ihre pädagogische Ausbildung bei Kursen und Führungen einbringen.
„Für mich bedeutet die Chance für Schüler*innen am Projekt Klassenzimmer auf der Alm teilnehmen zu können, die eigene, bekannte Lebenswelt zu verlassen, auch mal aus der Komfortzone herauszugehen und Herausforderungen zu meistern. Diese Gelegenheit, noch dazu in einer solchen Umgebung, muss einfach beim Schopf gepackt und genutzt werden.“


Michi Düchs
Michi ist staatlich geprüfter Berg und Skiführer und Modertor der Bergsteigersendung „Bergauf-Bergab“ des Bayrischen Fernsehens und Vater von vier Kindern im Alter von 10 und 20 Jahren. Beruflich und privat erfährt er immer wieder wie erfüllend und beeindruckend die Zeit in der Natur ist.
„Das Klassenzimmer auf der Alm bietet die Chance Dinge zu Lernen die SchülerInnen im Klassenzimmer niemals erleben werden. Aus diesem Grund untersütze ich sehr gerne dieses bisher einzigartige Projekt“
Unsere Alm
DAS PÄDAGOGISCHE
Grundkonzept
Kinder und Jugendliche verbringen immer mehr Zeit mit digitalen Medien und stehen schon früh unter Erfolgdruck. Verschiedene bereits erprobte Konzepte auf See greifen diesen Umstand auf und nutzen u.a ein Segelschiff nicht nur als Schulort sondern vor allem auch als Lernort für soziales Miteinander.
Das Klassenzimmer auf der Alm bringt diesen Grundansatz in die Berge. Schulische Inhalte treffen auf Herausforderungen des Zusammenlebens sowie auf der Wertschätzung von Ressourcen, Natur und Umwelt.
Bereits in der bayerischen Verfassung aus dem Jahre 1946 ist verankert, dass Schulbildung nicht nur dem Wissenszuwachs in einzelnen Fächern, sondern einer Bildung von Herz und Charakter zu gelten habe.
Die Realität 2023 sieht anders aus: Zwar verzeichnen die Gymnasien in den letzten Jahren einen stetigen Zuwachs 1er Abiturienten, die Universitäten beklagen jedoch eine Abnahme der Studierfähigkeit und allgemeiner Lebenskompetenzen. Erklärt wird dieser gegenläufige Umstand durch eine „Teaching to the test“-Kultur: Gymnasien, die in erster Linie ihre Schüler*innen auf Prüfungen vorbereiten und hierdurch selten die Komplexität heutiger Lebenswirklichkeiten abbilden. Insbesondere nach Corona wird diese Entwicklung verstärkt durch eine Zunahme psychischer Erkrankungen, die sich u.a. als Folge von Schulschließungen und sozialer Einschränkungen erklären.
Angesichts der großen gesellschaftlichen Herausforderungen im Jahre 2023 ist es dringender denn je unsere aktuellen Schulkonzepte und deren Entwicklung in den letzten Jahren zu hinterfragen und Alternativen zu entwickeln.
Der Zeitpunkt für ein mutiges, zukunftsgerichtetes Schulprojekt könnte nicht besser sein.
Das Klassenzimmer auf der Alm bietet einen besonderen Ort des Lernens, an dem sich SchülerInnen der 11. Gymnasialstufe abseits des gewohnten Schulumfeldes persönlich weiterentwickeln und lebensnah lernen können.
Ziel ist die ganzheitliche Vermittlung von Kompetenzen auf dem Weg zu einem selbstbestimmten und verantwortungsvollen Menschen.
Dabei arbeitet das Klassenzimmer auf der Alm mit diesen vier Kernelementen:
1. Die Kompetenzvermittlung geschieht ganzheitlich. Die Unterrichtsfächer stehen miteinander in Verbindung, werden praktisch angewandt und vertieft. Im Alltag auf der Alm gibt es keine keine Trennung von Fächern und Lebensbereichen, womit das Lernen lebensnah erfolgt.
2. Das Klassenzimmer auf der Alm ist zukunftsorientiert und kein Rückzugsort oder Fluchtraum. Der Alpenraum als zentraleuropäischer Wirtschafts- und Kulturraum ist prädestiniert dafür sich mit aktuellen Problemstellungen aus Wissenschaft und Technik zu beschäftigen. So finden zum Beispiel Themen wie Energiegewinnung oder Klimawandel praktischen Eingang in den Lehrplan und werden zukunftsorientiert gelöst.
3. Das Lernen entsteht durch Begegnung. Die Begegnung mit den anderen Jugendlichen, den LehrerInnen aber auch mit inspirierenden Gästen und Impulsgebern, die den Lehrplan nah- und erlebbar komplementieren.
4. Die Kompetenzvermittlung entsteht durch Autonomie. Das Klassenzimmer auf der Alm ist ein Ort, an welchem die Herausforderung im Mittelpunkt steht. Auch Unbequemlichkeiten und schwierige Situationen müssen im Alltag erfahren und gelöst werden.
Der Lehrplan im Klassenzimmer auf der Alm beinhaltet die Bereiche Almwirtschaft und Almkultur, Natur und Umweltschutz, Unterricht in den Kernfächern, Outdoor-Sport sowie individuelle Projekte und Praktika.
Begleitet von Pädagog*innen sind die Schüler*innen eigenständig für den Almbetrieb und das Tierwohl, die Zeit- und Aufgabeneinteilung und den allgemeinen Tagesablauf verantwortlich und werden zudem in den Kernfächern beschult.
Ziel ist es, den Schüler*innen nach Beendigung ihrer Zeit im Klassenzimmer auf der Alm eine Bestätigung über die erbrachten Leistungen auszustellen, mit welcher bei der Heimatschule ein Antrag auf Vorrücken auf Probe in die nächsthöhere Jahrgangsstufe gestellt werden kann.
WER KANN TEILNEHMEN?
Schüler*innen der 11. Gymnasialstufe
ZEITRAUM
10 Wochen von Ende Mai – Ende Juli 2024
Schulstart:
Montag, 20.05.2024
(mit individueller Anreise am Sonntag, den 19.05.2024)
Letzter Schultag:
Samstag, 27.07.2024 (mit individueller Abreise am Sonntag, den 28.07.2024)
ORT
Nationalpark Kalkalpen / Oberösterreich
GESAMTKOSTEN
5000€ (500€ pro Woche)
Stipendienmöglichkeiten können
der Website entnommen werden.
LEHRPERSONAL
3 Lehrer*innen und 1 Sozialpädagog*in
BEWERBUNGSZEITRAUM
15.09.2023 – 10.12.2023