Klassenzimmer auf der Alm

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Biwaken im Nationalpark Kalkalpen🏕️

29. Juni 2025

Hallo zusammen,

diese Woche waren wir von Dienstag bis Donnerstag im Nationalpark Kalkalpen. Dafür hatten wir am Montag einen Workshop zur Vorbereitung, bei dem wir gelernt haben, wie man Touren plant, wie man seinen Standort ohne Handy mit Kompass und Karte findet und wie man sich auf alle Wetterlagen einstellen muss.
Das Essensteam musste außerdem besprechen, wie viel Proviant wir für die Tage benötigen, welche Lebensmittel ohne Kühlschrank haltbar sind und was sich über offenem Feuer kochen lässt. Zusätzlich wurden Einkaufslisten erstellt und die wichtigsten Kochutensilien in Kisten verstaut.

Gegen Abend waren wir fertig, und dann ging’s ans Packen. Für zwei Tage mussten Schlafsack, Isomatte, Kleidung und Hygieneartikel eingepackt werden, wobei wir darauf achten mussten, wirklich nur das Allernötigste mitzunehmen. Da mussten zum Beispiel Gesichtscreme und Kopfkissen daheim bleiben. Bis spät am Abend wurden Klamotten herumgereicht, diskutiert, ob zwei Pullis zu viel sind, und mit viel Kraft die Rucksäcke vollgestopft.

Nach einer zu kurzen Nacht gab es um 7 Uhr Frühstück, das Gepäck wurde fertig gepackt und noch Jausen für unterwegs geschmiert.
Es gab drei verschiedene Routen zum Nationalpark: Eine Gruppe ist den ganzen Weg mit dem Rad gefahren, eine kleinere Gruppe hat einen Teil mit dem Auto zurückgelegt und ist den Rest gewandert, und die größte Gruppe ist mit dem Rad nach Windischgarsten gefahren und hat von dort aus den Leitersteig zum Biwakplatz genommen. Wir (die Leitersteig-Gruppe) sind als Erste aufgebrochen, da wir den weitesten Weg hatten. Nach knapp einer Stunde Radweg haben wir unsere Fahrräder in Windischgarsten abgestellt und sind zu Fuß weiter auf dem Leitersteig. Trotz des Namens war der Weg leiterfrei und einfacher als gedacht, aber da unsere Aufgabe war, den Weg ohne Hilfe der Betreuer:innen zu finden, haben wir uns direkt nach den ersten 20 Minuten im Wald verirrt und etwas gebraucht, um wieder auf den richtigen Pfad zu kommen.

Nach gut drei Stunden Wanderung auf dem Leitersteig haben wir den Parkplatz des Nationalparks erreicht und sind zusammen mit der anderen Wandergruppe zum Biwakplatz gelaufen. Dort haben uns die Fahrradfahrer in Empfang genommen, die schon früher angekommen sind. Der Biwakplatz ist eine kleine Lichtung direkt an einem wunderschönen Bach mit unglaublich vielen Schmetterlingen. 

Es gibt eine Lagerfeuerstelle, die uns als Küche gedient hat, und eine Trockentoilette – die war allerdings echt ungeil.
Den restlichen Nachmittag haben wir im Bach gebadet, unser Lager eingerichtet und in der Mittagssonne entspannt. Lagerfeuer war wegen Waldbrandgefahr verboten, deshalb wurde das Curry mit Couscous abends auf einem improvisierten Holzofen gekocht.

Danach haben wir uns in einer gemütlichen Runde um das nicht brennende Lagerfeuer gesetzt und den Abend ausklingen lassen, bevor wir uns bettfertig gemacht haben. Bis wir alle in unseren Schlafsäcken lagen, konnte man schon den Sternenhimmel bewundern.

Die Nacht war besser als gedacht, aber wir sind trotzdem schon kurz vor 6 aufgewacht, weil uns die Sonne geweckt hat.

Der Morgen war ziemlich kalt, weshalb wir uns umso mehr über das warme Kokos-Porridge zum Frühstück gefreut haben.
Danach haben wir uns alle schnell fertig gemacht, bevor der Nationalpark-Ranger Andreas Hatzenbichler gekommen ist und uns etwas über seinen Beruf und die Entstehung des Nationalparks erzählt hat. Anschließend wurde es ernst, und wir haben Sensen in die Hand gedrückt bekommen, mit denen wir eine Wiese mähen sollten. Am Anfang hatten wir Angst, uns gegenseitig zu erstechen, aber nach der Einweisung lief das Mähen erstaunlich gut. Als wir damit fertig waren, haben wir noch den Wegrand von kleinen Bäumen befreit, um Verwaldung zu verhindern.

Am Ende waren wir alle so verschwitzt, dass wir die Abkühlung im Bach sehr genossen haben. Nachmittags hat sich die Gruppe wieder aufgeteilt: Ein Teil ist auf den Großen Größten Berg gestiegen (ja, der heißt wirklich so), und der andere Teil ist am Biwakplatz geblieben und hat dort den Tag verbracht. Gegen Abend haben wir schon angefangen, unsere Rucksäcke zu packen, weil es am nächsten Morgen zurück auf die Alm gehen sollte. Nach dem Abendessen haben wir noch Werwolf gespielt und sind dann schlafen gegangen.

Am nächsten Morgen ging alles ziemlich schnell: Wir haben gefrühstückt, die Rucksäcke aufgesetzt, und schon mussten wir aufbrechen, da für den Nachmittag Gewitter vorhergesagt waren und wir nicht nass werden wollten. Der Rückweg ging deutlich schneller, weil wir größtenteils nur bergab mussten. In Windischgarsten angekommen, haben wir uns noch Pommes und etwas Kaltes zu trinken gegönnt, bevor wir uns an die 500 Höhenmeter Fahrradaufstieg gemacht haben. Obwohl wir schon öfter von Windischgarsten hochgefahren sind, war es dieses Mal wegen der extremen Hitze (31 °C) besonders anstrengend. Deshalb mussten wir oft Pausen machen und haben doppelt so lange gebraucht wie sonst. Nach viel Schweiß und Fluchen sind wir endlich auf der Alm angekommen und sofort zur Abkühlung in die Gumpe gesprungen.

Im Nachhinein wären wir auch gerne noch einen Tag länger im Nationalpark geblieben, aber wir sind auch froh, wieder in richtigen Betten zu schlafen, duschen zu können und normale Toiletten mit Spülung zu benutzen.

Viele liebe Grüße an alle zu Hause,

Ella und Yilin

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