Klassenzimmer auf der Alm
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Kochdienst auf der Alm – mehr als nur kochen

Hey,
vielleicht denken viele von euch, dass Kochen auf der Alm bestimmt mega cool ist und richtig Spaß macht. Und ja – das stimmt auch, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Mit den richtigen Leuten und der richtigen Musik ist es wirklich lustig und kann großen Spaß machen.
Aber dabei rede ich wirklich nur vom Kochen. Denn sobald das Essen fertig ist, hat man nur kurz Zeit, um selbst etwas zu essen – und dann geht der „richtige Spaß“ erst los: Abspülen ist angesagt! Je nachdem, wie hungrig die anderen Almis waren und wie sehr sie einen vorher gestresst haben, kann das Abspülen zwischen 20 und 50 Minuten dauern. Oft wird alles schnell stehen und liegen gelassen, weil alle nur noch ans Essen denken – und danach bleibt das Chaos zurück. Auch die Anzahl an Töpfen und Pfannen kann stark variieren, z.B. wenn man sich mit der Menge an Nudeln verschätzt und dann mitten beim Kochen einen zweiten Topf eröffnen muss.


Doch es gibt auch Tage, an denen nicht alles nach Plan läuft. Wenn man sich zum Beispiel bei den Mengen ein wenig verschätzt, kann es schon mal passieren, dass das Essen nicht für alle reicht. Dann müssen wir spontan nochmal nachkochen – was mitten im Essensstress natürlich besonders herausfordernd ist. Aber irgendwie haben wir auch das bis jetzt immer gemeinsam geschafft und alle sind halbwegs satt geworden.
Trotz diesem täglichen Stress hat sich unser Küchenteam bisher richtig gut geschlagen. Das Essen war jedes Mal superlecker und stand auch meistens pünktlich auf dem Tisch.
Es gibt jedoch auch Tage, an denen wir gar nicht selbst kochen. Zum Beispiel waren wir diesen Freitag zum Abendessen und Sonnenuntergangsschauen auf der Hofalm. Dort erwartete uns gegen kurz vor sieben eine superleckere Kaspressknödelsuppe und zum Nachtisch ein noch besserer Schokokuchen – beides echte Highlights nach einem langen Tag. Nach dem Essen haben wir den Sonnenuntergang genossen, bevor es im Dunkeln mit Taschenlampen den Berg hinunterging. Ein richtig schöner Abend und eine willkommene Abwechslung zum Küchendienst.

Dieser Küchendienst verläuft ansonsten jedoch immer nach dem gleichen Prinzip ab: Er beginnt jeweils eine Stunde vor und endet etwa eine Stunde nach dem Essen.
Jeden Montagnachmittag treffen sich beide Teams – das fürs Mittagessen und das fürs Abendessen – und planen gemeinsam das Essen für die kommende Woche, also von Dienstag bis zum nächsten Montag. Die Rezepte orientieren sich dabei meistens an einer einfachen Grundlage wie Nudeln, Reis, Couscous, Bulgur, Kartoffeln oder Spätzle. Dazu wird dann eine passende Soße ausgesucht oder ein Gericht drumherum gebaut.
Dabei gibt es eine bevorzugte Regel: Mittags essen wir eher leicht – also Salate, Suppen oder einfach Reste vom Vortag. Abends wird dann groß aufgekocht. Ein praktischer Trick dabei ist, abends einfach ein bisschen mehr zu kochen, damit wir am nächsten Tag mehr Reste zur Verfügung haben. Manchmal sammeln wir auch verschiedene Reste von mehreren Tagen und bereiten daraus später ein ganz neues Gericht zu. Dabei entsteht dann z.B. Katoffelbrei mit Rotkohl und Nudelsalat.


Wenn der grobe Essensplan steht – der übrigens nie zu 100 % eingehalten wird – geht es darum, die Rezepte auf die große Gruppe umzurechnen. Dabei benutzen wir jetzt hauptsächlich unsere eigenen Rezepte, die wir von zuhause mitgebracht haben oder die wir uns spontan ausdenken. Dieses Planen kann auch oft sehr ausschweifend sein :). Ist sie aber geschafft, zählen wir alle Zutaten aus den einzelnen Rezepten zusammen, und so entsteht unsere Einkaufsliste. Bevor wir dann am Dienstag (jeweils 2 Almis und Leo) einkaufen gehen, checken wir zuletzt noch die Vorräte.

Wenn wir von vornherein auch bestimmte Snacks selber machen wollen, wie z.B. Energyballs oder auch Mamorkuchen, kommt dies natürlich ebenfalls auf die Einkaufsliste. Wie auch Zutaten für Brötchen oder unseren Jürgen. Unser erster Mamorkuchen ist leider verbrennt (whoppa). Das lag aber nicht an uns, sondern an der Hexe – unserem Holzofen ;). Es kann ja nicht immer alles beim ersten Versuch funktionieren…



Einen Dienst, den ich hier noch gar nicht erwähnt habe, ist der Frühstücksdienst. Das ist aber nochmal eine ganz andere Geschichte :).
Kochen auf der Alm ist also nicht nur Lagerfeuer-Romantik und fröhliches Gemüse schnippeln – es steckt auch richtig viel Organisation, Teamarbeit und manchmal auch Stress dahinter. Aber am Ende des Tages ist es genau das, was die Erfahrung so besonders macht.
Das war meine erste Woche Mittagessendienst.
-Valentina
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