Klassenzimmer auf der Alm

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Schnee am ersten Juni

11. Juni 2024

Am Samstag, den 01.06.2024, stand für die erste Gruppe von 13 Leuten inklusive Andreas und Moritz die Tour auf den kleinen Phyrgas an. Los ging’s um 10:30 Uhr vor unserer Alm, wo uns Andreas mit dem ersten Spruch erwartete: „Bei Sonnenschein kann jeder!“ war also unsere Motivation. Denn ja, das Wetter war – nett ausgedrückt – so mittelmäßig. Mittelmäßig bedeutet in diesem Fall Nebel, Regen, Schneeregen und eine kleine Überraschung am Gipfel. Doch bis zum Gipfel lag noch ein weiter Weg und über 1.000 Höhenmeter vor uns.

Den Weg bis zur Gowilalm, die mittlerweile zu unserem Lieblingsausflugsziel geworden ist, hatten wir schnell hinter uns. Der einzige kleine Zwischenfall bestand darin, dass die Pferde an der Holzeralm nicht ganz so wollten wie wir bzw. wie ich (Theresa). Premiere: Ich wurde von einem Pferd gebissen!

Nach einer kurzen Toilettenpause auf der Gowilalm widmeten wir uns schließlich dem technisch anstrengendem Teil der Wanderung. Als wir die Bäume hinter uns ließen erwartete uns schon der erste Klettersteig, bei dem wir uns an einem Stahlseil festhalten mussten. Weiter ging es teils sehr steil bergauf. Auf dem steinigen Untergrund, der an diesem Tag nass und rutschig war, mussten wir uns konzentrieren, um unsere Füße an die richtigen Stellen zu stellen und nicht abzurutschen. Denn neben uns ging es meist steil bergab.

So erreichten wir nach ca. 3 Stunden das Gipfelkreuz, an dem sich jede*r sofort jede einzelne Schicht Klamotten, die sie oder er irgendwie dabei hatte, anzog, da uns bei unserer Ankunft Schnee und ein eisiger Wind erwartete. Einige konnten sich etwas hinter einem kleinen Felsvorsprung verstecken und managten es so zumindest eins ihrer Brote zu essen, ein Teil der Gruppe begab sich aber auch nahezu sofort nach unserem Gipfelfoto auf den Rückweg.

Auch dieser gestaltete sich sehr anspruchsvoll, allein weil wir mittlerweile am Frieren waren, gerade an unseren Händen. Diese waren aber beim Runtergehen sehr gefragt. Sie dienten uns als Stabilisation, wenn wir teils auf allen Vieren und sitzend nach unten krochen bzw. uns abstützen mussten. Was uns aber immer weiter nach unten trieb waren einerseits Lieder, die über den Berg schallten, wie Yellow Submarine, und andererseits der Heidelbeerpalatschinken, der uns schon seit dem Start am Morgen in den Gedanken herumgeisterte. Als wir schließlich die Govilalm erblickten war die Freude dementsprechend riesig. Einige fingen sogar an die letzten Meter runter zu rennen. Jetzt dauerte es noch, bis wir all unsere nassen Schichten ausgezogen hatten, um dann endlich in der warmen Stube zu speisen und uns aufzuwärmen. Das letzte Stück Weg bis zur Stefansbergalm meisterten wir letztendlich auch. Hier wurden wir schon mit heißen Zimtschnecken erwartet. Insgesamt war es eine tolle Wanderung, die vom Weg und von den Wetterverhältnissen definitiv einen gewissen Anspruch hatte. Das ließ uns aber am Ende nur noch zufriedener mit uns selbst und dem gelungenen Tag sein.

Liebe Grüße, Theresa