Klassenzimmer auf der Alm
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Wanderung auf den Kleinen Pyhrgas

Grias eich,
in der letzten Woche haben wir unsere erste, gemeinsame Wanderung auf den Kleinen Pyhrgas(2023m), unseren „zweiten Hausberg“ neben dem Großen Pyhrgas, gemacht. Dafür sind wir extra früh um 6 Uhr morgens aufgestanden, weil für den Tag Temperaturen von über 30 Grad angesagt waren und die Tour sonst eher zur Quälerei geworden wäre. Außerdem hat sich der Teil von uns, der die Tour geplant hat, den Workshop, welchen wir vor unserem Nationalpark-Ausflug besucht haben, zunutze gemacht. In diesem hatten wir uns damit auseinandergesetzt, wie wir eine Bergtour richtig planen und welche Dinge es davor und währenddessen zu beachten gibt (Wetter, Wegfindung, etc.).
Etwas müde, aber trotzdem voller Vorfreude haben wir uns dann gegen sieben Uhr auf den Weg in Richtung Gowilalm gemacht, welche unsere erste Zwischenstation auf der Wanderung zum Gipfel war. Die Temperaturen waren noch angenehm kühl, sodass wir recht flott waren und das erste Zwischenziel nach circa einer Stunde erreicht haben.

Nach einer kleinen Trinkpause und einer Stärkung ging es dann an den kurzen, aber sehr steilen Anstieg auf den Kleinen Pyhrgas, der durchaus seine Schwierigkeiten mit sich brachte. Ab und zu musste man Hand anlegen und kraxeln; auch Schwindelfreiheit und Trittsicherheit waren an manchen Stellen gefragt. Damit auch diejenigen von uns, die Höhenangst bzw. etwas Konditionsprobleme haben, gut und sicher auf den Gipfel kommen, haben wir immer eine feste Personengruppe als „Schlusslicht“ festgelegt, die darauf geachtet hat, dass niemand zurückbleibt.


Kurz vor dem Gipfel haben dann diejenigen, die etwas vorausgegangen sind, eine sehr besondere Entdeckung gemacht: eine Gams hatte sich auf den Wanderweg „verirrt“ und sich auch von unserer Anwesenheit nicht stören lassen, sodass wir auf mehrere Meter an sie herankamen. Schließlich hatte sie doch genug von uns und machte sich aus dem Staub. Leider hat sie uns so in ihren Bann gezogen, dass wir nicht daran gedacht haben, sie zu fotografieren. Trotzdem ein absolut einmaliges Erlebnis!

Noch einmal etwa eineinhalb Stunden später wurden wir am Gipfel mit einer wunderbaren Aussicht auf die umliegenden Berge belohnt und ließen uns dazu unsere Brotzeit und Snacks schmecken. Zudem sorgte der Düsenjet, der aus dem nicht weit entfernten Fliegerhorst bei Spielberg kam, mit seinen Übungsmanövern für Spannung und den ein oder anderen steifen Nacken.

Außerdem konnte man, wenn man die Ohren gespitzt hat, immer wieder durch Gämse oder Wanderer ausgelösten Steinschlag in der Ferne hören. Das hat mir eindrucksvoll gezeigt, dass es wichtig ist in den Bergen wachsam zu sein, weil die Natur ihre eigenen Gesetze hat.
Natürlich durfte dann das gemeinsame Gruppenfoto und der Eintrag ins Gipfelbuch nicht fehlen. Nachdem wir uns irgendwann von dem großartigen Ausblick und der einzigartigen Ruhe loslösen konnten, ging es an den Abstieg. Dieser erfolgte auf demselben Weg wie beim Aufstieg, weshalb wieder viel Aufmerksamkeit erforderlich war, um nicht auszurutschen oder umzuknicken. Ab der Gowilalm wurde dieser dann einfacher; allerdings stand die Sonne schon ziemlich hoch und es war dementsprechend heiß. Daher waren wir alle froh, als wir am frühen Nachmittag an der Stefansbergalm waren und uns im Bach abkühlen konnten. Der ist an heißen Tagen wirklich Gold wert, da er sich nicht aufheizt und immer schön kühl bleibt, was daran liegt, dass er direkt aus dem Karstgestein des Pyhrgas kommt.
Meiner Meinung nach war die Wanderung auf den Kleinen Pyhrgas die schönste Wanderung, die wir bis jetzt unternommen haben. Dafür gesorgt haben nicht nur die Aussicht und die Begegnung mit der Gams, sondern auch die gute und ausführliche Planung. Dadurch konnten wir als ganze Gruppe den Gipfel besteigen und gemeinsam einen großartigen Tag haben.
Liebe Grüße,
Jonathan
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